Nicole Peter / Nicole Burgermeister
Intergenerationelle Erinnerung in der Schweiz
Zweiter Weltkrieg, Holocaust und Nationalsozialismus im Gespräch
Montag, 20. Januar 2014
19.30 Uhr
in der Katakombe
Eintritt frei
Apéro nach der Buchpräsentation
Die Autorinnen präsentieren das Buch mit den Ergebnissen ihrer Forschung.
Anschliessende Diskussion mit dem Historiker und ehemaligen Mitglied der UEK, Jakob Tanner.
Moderation: Christina Caprez (Journalistin)
Mitte der 1990er Jahre geriet die Schweiz vergangenheitspolitisch ins Kreuzfeuer internationaler Kritik. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Universalisierung der Erinnerung an den Holocaust sah sich die Schweiz mit Fragen zu ihrer Rolle während des Zweiten Weltkrieges konfrontiert. Das jahrzehntelang gepflegte Geschichtsbild vom neutralen und humanitären Sonderfall wurde dabei grundlegend erschüttert. Eine Folge der Kontroversen um „Nachrichtenlose Vermögen“, „Nazigold“ und schweizerische Flüchtlingspolitik war die staatliche Einsetzung einer Unabhängigen Expertenkommission (UEK), die die Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkrieges historisch und juristisch aufarbeitete. Welche Auswirkungen diese vergangenheitspolitischen Debatten und die offiziellen Aufarbeitungsbemühungen auf das Geschichtsbild breiter Bevölkerungskreise hatten, blieb bislang unerforscht. Anhand von intergenerationell zusammengesetzten Gruppendiskussionen zeigt dieser Band nunmehr auf, wie heute die Zeit des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus in der Bevölkerung vergegenwärtigt wird. Die Studie bietet Einblick in ein Erinnerungsgeschehen, das bisher kaum ins Blickfeld der Forschung gerückt ist.